Selamat Pagi,
Bukit Lawang ("Das Tor zum Dschungel") ist der kleine beschauliche Ort, an dem die Mangos von den Baeumen fallen, die Ananas aus dem Boden spriessen und die Orang-Utans ("Menschen im Wald") hausen. Doch moment, da war doch noch was....
Dieses Dorf existiert erst seit 2003 wieder, den vor 6 Jahren wurde es von einer Umweltkatastrophe heimgesucht. Irgendwo im Dschungel, weit oberhalb und ausserhalb der Stadt, hatte sich ein riesiger natuerlicher Stausee gebildet. Nach mehrtaegigen starken Niederschlaegen brach der Damm und eine gewaltige, schlammartige Masse aus Geroell und Baeumen bahnte sich bin in Minuten den Weg in das Dorf. Danach stand nichts mehr, den die Stadt war genau an den Fluss gebaut (wie eigentlich alle Staedte in Nord-Sumatra). Die traurige Bilanz von 250 bis 350 Toten (Schaetzungen der Einheimischen) bei einer heutigen Einwohnerzahl von ca. 500 blieb uebrig!
Mittlerweile steht aber wieder alles - nur in veraenderter Bauweise - jedoch am gleichen Fluss und im gleichen Abstand! Man hat also mal wieder nichts dazu gelernt....
Okay, nach dieser Vorgeschichte jetzt zu den Orang-Utans:
Hab eine 2-taegige Tour durch den Dschungel gebucht. Dabei war auch eine internationale Touri-Auswahl: Simon(Aus) + Sarah(Wales), Martin(Ger), Danielle(Eng), Rene und Fick(NL) und meiner einer. Begleitet wurden wir von 3 einheimischen Guides, wobei einer fuer die Affensuche zustaendig war, der andere uns mit Affenlauten dahin gefuehrt hat, waehren der 3. uns Affen verpflegt hat :-)

Nach nur 1 Stunde sind wir bereits auf ein paar dieser wunderbaren Geschoepfe (sehen Alf aehnlich) getroffen. Dabei begruesste einer uns recht freundlich, waehrend der Andere seltsame Kusslaute von sich gab, um uns zu vertreiben. Er war eifersuechtig, weil seine Freundin dabei war und er uns als Konkurrenz betrachtet (fuehlte mich geschmeichelt!). Spaeter sind wir noch 2 weiteren begegnet und zum kroenenden Abschluss einer Mutter mit ihrem Baby (Mei, Suess!).

Unterwegs sind wir auch noch anderen Affenarten begegnet, denen leider die Show durch die sanften Riesen gestohlen wurden. Ich fand die Thomas Leaf Monkeys (erinnern an einen Punk) aber fast genau so schoen. Auch die etwas scheuen "White Handed Gibbons" haben die Aufmerksamkeit verdient.
Die Nacht verbrachten wir in nem Camp am Fluss, den wir dann auch den naechsten Tag mit einer Art selbstgebasteltem Raftingboot (bestehend aus 5 zusammen gebundenen Autoschlaeuchen) zurueck ins Dorf gefahren sind.

Hab dann am naechsten Tag mit Rene und Fick, der Rest war schon abgereisst, die "Bat Caves" besucht, wobei ich mich dieses Mal als Guide zeigen konnte, da ich am ersten Tag schon mal dort war. Diese riesigen, unterirdischen Karsthoehlen mit zahlreichen Fledermaeusen darin sind auch wirklich beeindruckend.
Die letzten 2 Tage gings mir dann nicht so gut, da ich mal etwas falsches gegessen hatte und ich verbrachte die meiste Zeit auf dem Klo oder mit Fieber im Bett. Nach ein paar Dschungel-Heilkraeutern von Rambet, meinem Gasthausvater, gings mir dann aber wieder besser.
So konnte ich doch noch am Sonntag nach Medan zurueck, um heute meinen Flieger nach Kuala Lumpur zu bekommen. Morgen werde ich dann den Weiterflug nach Krabi (Thailand) antreten....
Fazit:
Indonesien ist noch um einiges guenstiger als Malaysia. Z. B. habe ich nie mehr als 4 Euro fuer ein Doppelbett-Zimmer gezahlt! Es war auch noch nie so einfach Millionaer zu sein: 1 Mio Rupia = 75 Euro. Allerdings muss man dafuer Abstriche im Reisekomfort in Kauf nehmen (ueber die langen Busfahrten auf "Schlaglochpisten" mit Huehnern und Ziegen im Gepaeck, habe ich mich bereits ausgelassen...). So war es mir auch "nur" moeglich ca.1 Drittel von Sumatra in 4 Wochen zu sehen. Das Essen, viel Nasi(Reis) / Mie(Nudeln) Goreng, war immer sehr lecker, bis auf die letztige Ausnahme. Die Woche im Gebirge fand ich am besten, da ich in dieser Zeit keinem einzigen Touri begegnet bin und man das der einheimischen Bevoelkerung deutlich am Verhalten anmerken kann. Man muss aber sagen, dass es in Nord-Sumatra nicht gerade von Touris wimmelt und vielleicht auch desshalb die Englischkenntnisse eher mau sind. Wenn man nach Malaysia zurueck kommt, erscheint einem alles hier sehr luxurioes und pompoes im Vergleich zu Indonesien (Strassen, keine Wellblechhuetten, gute Busse,etc.).
Ist evtl. eine kommende Destination, da Thailand ja ziemlich ueberlaufen sein soll (mal kucken)!