Dienstag, 26. Mai 2009

Krabi

Sersn,

nach dem Flug von Medan ueber Kuala Lumpur bin ich schliesslich in Krabi gelandet. Dort habe ich den Marokkaner Ismael mit seiner Familie besucht, die ich zuvor in Banda Aceh kennen gelernt hatte. In ihrer netten Bungalow-Anlage habe ich es eine ganze Woche ausgehalten! Hab von dort aus ein paar Tagesausfluege unternommen:

Am ersten Tag bin ich erstmal in ein Kanu gestiegen und hab ein paar kleine Inseln vor der Kueste umrundet. Diese Kalkfelsen mit allen nur erdenklichen Karstformen (Stalagmiten, - tiden, Saeulen, Sinter, Cockpitfelsen, Hoehlen, ...) sind echt traumhaft schoen. Auch die Farben dieser Felsen, die sich je nach Stand der Sonne aendern und von weiss ueber gelb bis rot reichen, sind fuer jeden Nicht-Geographen schoen anzusehen. Es gibt ausserdem immer wieder kleine Buchten mit schoenen Sandstraenden. Diese Gegend eignet sich auch sehr gut zum klettern, jedoch nicht fuer mich.


Hab dann noch ne Inseltour unternommen, jedoch war unser Boot nicht das einzige! Es ist zwar die Nebensaison der Nebensaison und jeder beklagt sich ueber das Geschaeft (manche Hotels haben gar zu), jedoch fuer meinen Geschmack reichts. Will mir gar nicht vorstellen, wie es hier in der Hauptsaison aussieht! Auf jeden Fall haben wir wieder einige schoene Inseln gesehen, jedoch nicht Phi Phi mit der Maya Bay (Film: "The Beach"). Dabei gab es ausserdem ein paar doofe Touris zu sehen: der eine versucht eine toedlich giftige Wasserschlange mit der Hand zu fangen! Ein assiatischer Weltklasseschwimmer in Schwimmweste wird von der Stroemung abgetrieben und kommt alleine nicht mehr zurueck!(Hat sich dann bei mir tausend Mal fuers "Leben retten" bedankt - die Tourguides waren auch zu bloed ihn wieder zurueck zu bringen) etc.

Einen Tag war ich beim Tauchen, jedoch ist die Sicht in der Regenzeit - es hat in der Woche 2 Mal kurz geregnet - nicht besonderst gut. Dafuer hat der hollaendische Guide mir eine schoene Hoehle gezeigt und ein paar Haie kann man trotzdem sehen.





Bei einer Rollertour habe ich mir gestern noch die weitere Umgebung angesehen. Dabei habe ich einen Tempel im Hinterland bestiegen. Bei 1200 Stufen kann man ganz schoen ins Schwitzen kommen. Auch ein paar Affen waren natuerlich dabei. Anschliessend gings zur Abkuehlung zu einem Wasserfall im Nationalpark...


Heute bin ich weiter nach Khao Lak gefahren und werde dort mal wieder zur Schule gehen....

Montag, 18. Mai 2009

Bukit Lawang

Selamat Pagi,

Bukit Lawang ("Das Tor zum Dschungel") ist der kleine beschauliche Ort, an dem die Mangos von den Baeumen fallen, die Ananas aus dem Boden spriessen und die Orang-Utans ("Menschen im Wald") hausen. Doch moment, da war doch noch was....

Dieses Dorf existiert erst seit 2003 wieder, den vor 6 Jahren wurde es von einer Umweltkatastrophe heimgesucht. Irgendwo im Dschungel, weit oberhalb und ausserhalb der Stadt, hatte sich ein riesiger natuerlicher Stausee gebildet. Nach mehrtaegigen starken Niederschlaegen brach der Damm und eine gewaltige, schlammartige Masse aus Geroell und Baeumen bahnte sich bin in Minuten den Weg in das Dorf. Danach stand nichts mehr, den die Stadt war genau an den Fluss gebaut (wie eigentlich alle Staedte in Nord-Sumatra). Die traurige Bilanz von 250 bis 350 Toten (Schaetzungen der Einheimischen) bei einer heutigen Einwohnerzahl von ca. 500 blieb uebrig!

Mittlerweile steht aber wieder alles - nur in veraenderter Bauweise - jedoch am gleichen Fluss und im gleichen Abstand! Man hat also mal wieder nichts dazu gelernt....


Okay, nach dieser Vorgeschichte jetzt zu den Orang-Utans:

Hab eine 2-taegige Tour durch den Dschungel gebucht. Dabei war auch eine internationale Touri-Auswahl: Simon(Aus) + Sarah(Wales), Martin(Ger), Danielle(Eng), Rene und Fick(NL) und meiner einer. Begleitet wurden wir von 3 einheimischen Guides, wobei einer fuer die Affensuche zustaendig war, der andere uns mit Affenlauten dahin gefuehrt hat, waehren der 3. uns Affen verpflegt hat :-)

Nach nur 1 Stunde sind wir bereits auf ein paar dieser wunderbaren Geschoepfe (sehen Alf aehnlich) getroffen. Dabei begruesste einer uns recht freundlich, waehrend der Andere seltsame Kusslaute von sich gab, um uns zu vertreiben. Er war eifersuechtig, weil seine Freundin dabei war und er uns als Konkurrenz betrachtet (fuehlte mich geschmeichelt!). Spaeter sind wir noch 2 weiteren begegnet und zum kroenenden Abschluss einer Mutter mit ihrem Baby (Mei, Suess!).

Unterwegs sind wir auch noch anderen Affenarten begegnet, denen leider die Show durch die sanften Riesen gestohlen wurden. Ich fand die Thomas Leaf Monkeys (erinnern an einen Punk) aber fast genau so schoen. Auch die etwas scheuen "White Handed Gibbons" haben die Aufmerksamkeit verdient.

Die Nacht verbrachten wir in nem Camp am Fluss, den wir dann auch den naechsten Tag mit einer Art selbstgebasteltem Raftingboot (bestehend aus 5 zusammen gebundenen Autoschlaeuchen) zurueck ins Dorf gefahren sind.


Hab dann am naechsten Tag mit Rene und Fick, der Rest war schon abgereisst, die "Bat Caves" besucht, wobei ich mich dieses Mal als Guide zeigen konnte, da ich am ersten Tag schon mal dort war. Diese riesigen, unterirdischen Karsthoehlen mit zahlreichen Fledermaeusen darin sind auch wirklich beeindruckend.

Die letzten 2 Tage gings mir dann nicht so gut, da ich mal etwas falsches gegessen hatte und ich verbrachte die meiste Zeit auf dem Klo oder mit Fieber im Bett. Nach ein paar Dschungel-Heilkraeutern von Rambet, meinem Gasthausvater, gings mir dann aber wieder besser.

So konnte ich doch noch am Sonntag nach Medan zurueck, um heute meinen Flieger nach Kuala Lumpur zu bekommen. Morgen werde ich dann den Weiterflug nach Krabi (Thailand) antreten....


Fazit:


Indonesien ist noch um einiges guenstiger als Malaysia. Z. B. habe ich nie mehr als 4 Euro fuer ein Doppelbett-Zimmer gezahlt! Es war auch noch nie so einfach Millionaer zu sein: 1 Mio Rupia = 75 Euro. Allerdings muss man dafuer Abstriche im Reisekomfort in Kauf nehmen (ueber die langen Busfahrten auf "Schlaglochpisten" mit Huehnern und Ziegen im Gepaeck, habe ich mich bereits ausgelassen...). So war es mir auch "nur" moeglich ca.1 Drittel von Sumatra in 4 Wochen zu sehen. Das Essen, viel Nasi(Reis) / Mie(Nudeln) Goreng, war immer sehr lecker, bis auf die letztige Ausnahme. Die Woche im Gebirge fand ich am besten, da ich in dieser Zeit keinem einzigen Touri begegnet bin und man das der einheimischen Bevoelkerung deutlich am Verhalten anmerken kann. Man muss aber sagen, dass es in Nord-Sumatra nicht gerade von Touris wimmelt und vielleicht auch desshalb die Englischkenntnisse eher mau sind. Wenn man nach Malaysia zurueck kommt, erscheint einem alles hier sehr luxurioes und pompoes im Vergleich zu Indonesien (Strassen, keine Wellblechhuetten, gute Busse,etc.).
Ist evtl. eine kommende Destination, da Thailand ja ziemlich ueberlaufen sein soll (mal kucken)!




Sonntag, 10. Mai 2009

Berastagi - Tuk Tuk (Lake Toba)

Halli hallo,

die Vulkanbesteigung des Mount Sibayak war sehr einfach. Nach nur 2,5 h Anstieg war ich aufm Gipfi (2100m). Von dort aus hatte man einen wunderbaren Ausblick auf den Kratersee und die heissen, dampfenden Schwefelquellen. Auch den um 400m hoehere benachbarte Vulkan konnte man gut sehen. Dabei habe ich ein nettes englisches Paearchen kennen gelernt, Ben und Nicolas.

Diese haben mit mir dann auch den etwas schwierigeren Abstieg zu den heissen Quellen unternommen. Bei einem Bad in den Schwefelquellen, haben wir auch das hollaendische Paearchen Tom und Flores von unserem Hotel wieder getroffen. In dieser 5-er Gruppe haben wir auch die naechsten Tage mehr oder weniger zusammen verbracht.

Bin mit Ben und Nicolas zusammen mit dem Bus zum Lake Toba gefahren. Diese 6-stuendige Fahrt hatte es mal wieder in sich. Busfahrten in Indonesien kann ich wirklich nicht empfehlen!
Der riesige Kratersee (ca. 100 km Laenge und 50 km Breite!!!) ist vor ca. 100.000 Jahren entstanden und hat eine grosse Insel von einer 2. Eruption in der Mitte. Man kann sich das Ganze wie ein riesigen See umgeben von Bergen mit einen Gebirge in der Mitte vorstellen. Muss das so beschreiben, da es unmoeglich ist das Ganze zu photographieren (evtl. von einem Flugzeug). Auf jeden Fall sind wir in einem Hotel in der Stadt Tuk Tuk abgestiegen, die ebenfall auf einer kleinen Insel liegt. Dort trafen wir das andere Paar zufaellig wieder.
Hab dann eine schweisstreibende Radtour auf das Gebirge in der Mitte unternommen. Nach nur 3 h purem Anstieg in der Mittagssonne waren die 1000 Hoehenmeter ueberwunden! Der ueberwaeltigende Ausblick entschaedigte fuer alle Anstrengungen. Auch die halbstuendige Abfahrt war der Muehe wert.

Gestern habe ich mich dann mit den Englaendern auf nen Roller gesetzt, um die halbe Insel zu umrunden. Wir waren zwar blutige Anfaenger, doch wir haben gleich die Meisterpruefung bestanden:
alle nur erdenklichen Strassen oder eben solche, die den Namen nicht verdienen, haben wir ueberwunden. Selbst Schlammloecher, Dschungeltracks und ne Nachtfahrt auf Schotter bergab waren dabei. Ne im Ernst wir haben eigentlich ziemlichen Bloedsinn gemacht:
gegen Mittag waren wir auf der anderen Seite und haben uns nach nem Essen frisch gestaerkt gefuehlt. Nachdem der Hinweg sehr leicht war und es ueber gute Strassen ging, kamen wir dann auf die Schnapsidee den "kuerzeren" Ruckweg(7 h) ueber die Berge zu nehmen. Dabei haben wir uns hoffnungslos verfahren und sind schlussendlich irgendwo im Dschungel gelandet. Ohne Benzin haben wir uns geistig schon auf ne unangenehme Nacht eingestellt, da es dunkel wurde. Wie aus dem Nichts kam dann unser Schutzengel (wir hatten an diesem Tag nicht nur einen), der uns mit Benzin versorgte und den Weg aus dem Irrweg zeigte. Uebergluecklich waren wir schlussendlich wieder heil im Hotel zurueck.

Nach dem gestrigen Schockerlebnis, war heute erstmal ausspannen und baden angesagt, und wir habe die Hotelanlagen nicht verlassen. Abends gabs dann noch abschliessend leckeren Seefisch zusammen, denn unsere Wege werden sich morgen leider trennen. Ich werde noch nach Bukit Lawang zu den Orang-Uthans weiter fahren, waehrend die beiden dort schon waren und nach Malaysia weiter fahren werden.

Dienstag, 5. Mai 2009

Banda Aceh - Takengon - Kutacane - Berastagi

Hallo,

bin wieder zurueck in etwas Zivilisation. Unkraut vergeht ja bekanntlich nicht.

Von Banda Aceh gings mit dem Minibus 8 Stunden nach Takengon. Dabei durchquerten wir landschaftlich zuerst flachangelegte Reisfelder, bevor es etwas gebirgiger wurde und die Strasse schlechter. Doch der Dschungel blieb vorerst aus! Man traut wirklich seinen Augen nicht, wenn man die kahlen Bergruecken sieht und mag es nicht glauben, dass hier vor ca. 10 Jahrem noch ueberall dichter Urwald war.Den Grossteil der Edelhoelzer haben sie alle gnadenlos abgeholzt und verkauft und der restliche Teil fiel dem Brandrohdungsfeldbau zum Opfer. Jetzt steht vereinzelt eine Art Kiefernghoelz auf den Bergen und es wird Kaffe, Kakao, Reis und sonstiges Gemuese angebaut.
In Takengon machte ich einen Tagesausflug mit einem Guide um den grossen Bergsee. Einen Wasserfall, bei dem sie gerade ein "hoechst" professionelles Musikvideo gedreht haben, ein paar Hoehlen und ne Kaffeplantage haben wir besucht.
Weiter gings nach Kutcane, erneute 7 h Minibus, wobei der Ort lediglich 150 km entfernt war (ergibt ein Stundenmittel von ca. 20 km/h)! Die "Strassen" bestehen mehr aus Schlagloechern als aus Strasse:-) Allerdings gabs langsam ein bischen Dschungel zu sehen.
In dem kleinen verschlafenen Nest Ketambe war ich bei der netten 10-koepfingen Familie Mus in ihrem Bungalowdorf untergekommen. Die Preise fuer eine mehrtaegige Trackingtour waren allerdings so unverschaemt, dass ich alleine nur eine kleine Wanderung unternommen habe. Um ein paar Affen im Nationalpark Genung Leuser zu sehen hats gereicht. Die Orang-Utans habe ich jedoch nicht gesehen:-(
Am Sonntag fand ein grosses Fest mit ca. 2000 Indonesiern am dortigen Fluss statt. Neben der Band war komischerweise ich die Hauptattraktion und es war immer eine Traube von Kindern um mich herum. Einen "Weissen" haben sie anscheinend schon lange nicht mehr gesehem oder manche noch gar nicht. Es war mir dann nach ner Weile zu unangenehm, da ich von jedem zum Essen eingeladen wurde und immer die gleichen Fragen beantworten musste: "What is your name? How old are you? Are you married? Are you travelling allone???....". Allerdings konnten nur sehr wenige Menschen Englisch und wer diese paar Fragen stellen konnte war schon fast Englischlehrer. (Hab insgesamt 3 Englischlehrer getroffen und daher wundert mich auch nicht warum hier keiner Englisch spricht!) Wurde auf jeden Fall von so einer Lehrerin fuer den naechsten Tag in die Schule eingeladen.
Dieser Einladung konnte ich natuerlich nicht wiederstehen. Wurde erstmal stuermisch von den Grundschuelern begruesst, d.h. alle 4 Klassenzimmertueren wurden bei meiner Ankunft aufgerissen und 150 Kinder rannten auf mich los und jeder wollte mir die Hand schuetteln!
Hab dann meine erste Stunde auf indonesisch gehalten bzw. auf englisch und die Lehrerin hat fuer mich uebersetzt. Es ging thematisch um ihr Problem mit der Umweltverschmutzung, denn das Zauberwort "Recycling" kennt man hier natuerlich nicht. Hier wird einfach alles(Plastik, Dosen,etc.) in die Natur geschmissen. Auch warum die Tiger fast verschwunden sind und die Affen, Voegel, Schmetterlinge,... auch nicht mehr lange da sein werden habe ich ihnen erklaert. Hefte und Stifte(!!!) hatten allerdings nur die 4 "reicheren" Schueler der Klasse und die Lehrerin ist die Einzige die ein Buch hat! blablabla....
Mir gings auf jeden Fall "Sau gut"hier :-) Das waren auch die einzigen 2 gluecklichen Schweine bei den knapp 90% Moslems in der Region Aceh.
Nachteil (oder Vorteil): Bier gibts hier auch nicht....

Bin dann gestern mal wieder lange Bus gefahren und schlussendlich in Berastagi angekommen, wo ich dann morgen den kleineren Vulkan besteigen werde.

Uebrigens: bin nur mit einen einzigen indonesische Wort durchgekommen: " terima kasih" - was so viel heisst wie "Danke"!