Montag, 27. April 2009

Banda Aceh - Sabang(Iboih) - Banda Aceh

Sers,

der Nachtbus von Medan nach Banda Aceh war ein Erlebnis der besonderen Sorte : ich hatte das Vergnuegen in der ersten Reihe zu sitzen. Durch die doofe Klimaanlage habe ich wie immer gefrohren und wollte eigentlich nur schlafen, da man bei dem Fahrstil lieber die Augen geschlossen halten sollte! Doch der Schlaf wurde ausserdem durch das Gehupe des Fahrers gestoert - Italien ist ein Witz dagegen - und wenn man nicht alle 10 Sekunden die Hupe hoert, muss der Busfahrer wohl eingeschlafen sein.

Auf jeden Fall bin ich dann gleich weiter nach Sabang gefahren, eine ganz im Norden von Sumatra gelegene Insel. Hab dort u.a. den "Point Zero" besucht, praktisch den Kilometer 0 von Indonesien und noerdlichsten Punkt. Ansonsten stand mal wieder das Tauchen im Mittelpunkt. Da sich hier kaum eine Menschenseele her verirrt, ist die Unterwasserwelt noch voll intakt. Z.B. einem grossen Tunfisch stand ich Auge in Auge gegenueber. Ganze 5 Tage habe ich es auf der Insel ausgehalten und mich dabei von Mamamia bekochen lassen. Diese ca. 70-jaehrige Frau konnte ausgezeichnetes local food kochen (beispielsweise Reis mit Fisch in Curry Sosse).
Untergebracht war ich bei Fathima in einen Bungalow direkt am Strand, besser gesagt ueber diesem.

Bin dann gestern wieder mit der Faehre nach Banda Aceh zurueck gefahren und wohne jetzt bei Onkel Abdul in seinem Guest House. Dieser hat mir als Zeitzeuge(ist hier quasi jeder) des Tsunamis vom 26.12.2004 sehr viel erzaehlt. Bei ihm wohnen z.B. seine beiden Enkelkinder, die ihre Eltern bei dieser Katastrophe verloren hatten. Nach den Angaben der Einheimischen sind alleine hier ca. 48.000 bis 50.000 Menschen gestorben. Eine unvorstellbare Zahl! Das Epizentrum lag nicht weit weg von hier und so erreichten die 3 grossen Wellen Banda Aceh als erstes, nachdem zuvor die Erde fuer 4 Minuten gebebt hatte. Dank der Hilfe von zahlreichen Organisationen (hier waren v.a. Amerikaner, Deutsche und Japaner taetig, die allerdings auch wirtschaftliches Interesse hatten!) ist allerdings wenig von den Folgen zu sehen. Die Stadt an der Kueste ist fast vollstaendig wieder aufgebaut worden und nur noch einzelnen Mahlmale erinnern daran (grosses Boot 4 km Inland!) . Man merkt deutlich, das hier Hilfeleistungen angekommen sind, jedoch ist mir der Verteilungsschluessel nicht ganz klar geworden. Zum Einen soll die Regierung ca. 40% fuer sich behalten haben und zum Anderen wurden die restlichen 60% ungleichmaessig verteilt: man kann sehr vielen Neubauten sehen, die sicher viel schoener als zuvor sind, aber genauso stehen daneben wieder einige Wellblechbaracken. Auch einige dicke Autos fallen auf! Die Zahl der Einwohner ist wieder bei ca. 250.000, da die indonesische Regierung viele Menschen von der ueberbevoelkerten Insel Java (insbesondere der Hauptstadt Jakarta) hier ansiedelte, um auch den Aufbau der Stadt zu foerdern.

Werde morgen nach Takengon weiterreisen. Dort werde ich mir das Gebirge (auf ca. 2000 m) anschauen und ein paar alte Vulkane besuchen. Hoffe auch ein paar Orang-Utans im Dschungel zu sehen. Eine weitere Station wird der Lake Toba sein, ein Kratersee mit einer Insel in der Mitte....

Montag, 20. April 2009

George Town - Medan (Indonesien) - Aceh

Helo,

nachdem ich das Wochenende die Zeit totschlagen musste, um am Montag die Faehre nach Medan (4 Mio EW-Stadt auf Sumatra) nehmen zu koennen, kann es endlich weiter gehen.

Hab mich in George Town mit der Schweizerin Aurelia, die ich zuvor in den Cameron Highlands kennen gelernt hatte,wieder getroffen. Wir waren abends lecker indisch Essen, und haben uns tagsueber die Stadt auf eigene Faust angeschaut. Doch dort gab es nicht besonders viel zu entdecken, ausser einigen Hochhaeusern, Chinatown und Little India. Da hier alles so billig ist, hab ich mich mal professionell rasieren lassen.

Fazit:

Die 2 Busfahrten quer durchs Land haben ein ganz guten Eindruck von der Landschaft gegeben: flache Kuesten mit schoenen kleinen Inseln und etwas gebirgiger in der Mitte mit viel Regenwald, der teilweise der Agrarwirtschaft oder dem Tourismus weichen muss!
Insgesamt war Malaysia recht guenstig. Um mal ne Orientierung zu haben: Malzeiten gabs teilweise unter 1 Euro, fuer ne Uebernachtung in nen Einzelzimmer habe ich nie mehr als 5 gezahlt! Der Alkohol ist aber vergleichsweise teuer(1,50) und so gabs nie mehr als 2 Bier am Abend.

Jetzt freue ich mich auf Indonesien, da der Eindruck vom gestrigen Tag schon mal sehr gut war. Die Grossstadt(Medan) ist zwar ziemlich chaotisch (Verkehrsregeln gibts hier nicht), laut und stinkt noch mehr als in Malaysia, aber ich glaube das kann ganz lustig werden.... Die Kanalisation verlaeuft wieder oberirdisch und Dusche und Toilette sind untrennbar miteinander verbunden (Klopapier gibts wie immer auf Nachfrage und fuer die Spuelung muss man Wasser nachschoepfen). Bin hier im besten Hostel abgesiegen und die Nacht im Einzelzimmer kostet keine 2,50 Euro und dann schaut man auch mal darueber hinweg, wenn man in Juve-Bettwaesche schlafen muss....
Heute Nacht gehts ganz in den Norden nach Aceh weiter.

Ach uebrigens, ich war grad mal wieder nach 3 Monaten beim Friseur. Welch ein Experiment, wenn keiner Englisch spricht:-) Hat sie dann
aber doch ganz gut hinbekommen! Fotos gibts leider keine(funktioniert hier irgendwie nicht)....

Freitag, 17. April 2009

Tanah Rata - Perhentian Island(Cecil) - Penang

Hallo zusammen,

am Ostermontag haben wir noch nen kleinen Walk durch die Cameron Highlands unternommen, doch ausser ein paar uebergrossen Tausendfuesslern gabs kaum Tiere zu sehen. Der Weg durch den Dschungel war aber schon sehr schoen und nach 5 Stunden ueber Stock und Stein waren wir am Ende des Tracks. Kaum hatten wir eine Fuss aus dem Wald gesetzt, fing es auch schon an heftig zu regnen (im April gibt es hier 23 Regentage!). Trotz Unterstand wurden wir ziemlich nass bei dem Versuch unser Hostel zu erreichen. Der Regen war so stark, dass es teilweise zu kleinen Erdrutschen gefuehrt hatte. Bestes Beispiel dafuer war die unserem Hostel angeschlossene Dschungelbar(Foto), die erstmal schliessen musste.

Weiter gings zu den Perhentian Island. Wir entschieden uns fuer die kleinere der beiden Inseln (Cecil) und uebernachteten am Mira Beach ganz im Sueden der Insel. Das kleine Resort lag ganz abgeschieden in einer eigenen Bucht und ausser uns waren noch 7-9 Gaeste dort. Neben den schoenen kleinen Bungalows, dem abgelegenen einsamen Sandstrand, den guten Schnorchelbedingungen war das Essen hervorragend. So verbrachten wir 3 Naechte dort,
wobei uns der Regen anscheinend verfolgte. Am ersten Tag, der gleichzeitig Jochen's Geburtstag war, haben wir einen kurzen Spaziergang zur Coral Bay und Long Beach unternommen. Dabei haben wir sofort festgestellt, wie schoen es eigentlich in unserer Bucht war, den an diesen beiden "Orten" waren zahlreiche Touristen in den verschiedenen Appartments untergebracht und ein Restaurant folgte dem anderen....


Am naechsten Tag musste ich mir die Insel umbedingt von unten anschauen und ging mal wieder auf Tauchstation. Da mein Tauchpartner ein blutiger Anfaenger war, hielt sich das Vergnuegen allerdings in Grenzen. Er hatte keine Kontrolle ueber seine Ballance und beschaedigte so zahlreiche Korallen, setzte sich fast auf einen kleinen Rochen, uebersah den giftigen Scorpionfisch und tauchte schliesslich nach einer halben Stunde ueberraschend wieder auf. Bin dann noch ne halbe Stunde mit dem Tauchlehrer weitergetaucht, doch es gab lang nicht so viel zu sehen wie beim Schnorcheln vor unserer Haustuere....

Nach den Perhentian Islands trennten sich wieder unsere Wege
und ich fuhr in den Westen nach Penang (George Town) weiter, wohingegen Annette und Jochen nach Kota Barut reisten.
Kaum dort angekommen, bin ich erstmal in einen chinesischen Nachtumzug (Art Karneval) geraten. Die Mehrheit der ca. 1 Mio Inselbewohner sind naemlich Chinesen.

Wie es genau weiter geht, weiss ich noch nicht, da mein urspruenglich naechstes Ziel Thailand hiess. Die Lage ist dort momentan etwas kompliziert und daher ueberlege ich am Montag ne Faehre nach Indonesien (Medan) zu nehmen...

Sonntag, 12. April 2009

Melaka - Kuala Lumpur - Tanah Rata (Cameron Highlands)

Frohe Ostern.

Zu diesem Anlass hab ich mir gedacht, dass ich mal wieder nen Blog starten kann:

Wir waren also in der "Kleinstadt" Melaka stehen geblieben, in der wir noch ne kleine Radtour unternommen haben, um uns die portugiesischen Wurzeln der Stadt anzusehen. Neben 2 heruntergekommenen Burgen gab es noch den Square, der aber nichts zu bieten hatte.


So sind wir nach 2 Tagen wieder weiter nach Kuala Lumpur gefahren. Die Busverbindungen sind hier sehr gut, da koennten sich die Australier ruhig mal was abschauen!


In KL stand dann 2 Tage Seightseeing auf dem Programm (eigentlich gar nicht meins)! Wir sind viel durch die Stadt gelaufen (oder haben die Skyrail genommen) und haben uns alle wichtigen Gebaeude angesehen.... Besonders beeindruckend waren die Petronas Twin Towers, mit 452m noch der zweithoesten Wolkenkratzer der Welt. Dabei konnte man allerdings nur auf die Bruecke in 170m Hoehe fahren, was aber auch schon reichte, um einen schoenen Ausblick zu bekommen.

Dann hatten wir erstmal genug von der stinkenden und ziemlich bevoelkerten Grossstadt (4,2 Mio Einwohner) und sind auf das Land gefluechtet. Die sog. Cameron Highlands liegen ca. 4 h oestlich von KL auf 1300m. Fuer den heutigen Ostersonntag hatten wir eine halbtaegige Tour gebucht. Dabei war der Besuch einer Teeplantage (1300 ha gross, der groessten in suedost-Asien) sowie ein Rosengarten die Highlights. Fuer morgen ist eine Wanderung durch den Regenwald auf den mit 2100m hoechsten Berg Malasias geplant.


Sepp, Robby, Mogli und Dorle konnten wir leider nicht treffe, da wir doch zu weit auseinander waren. Diese haben die letzte Woche ihres Urlaubs auf Langkawi verbracht, eine kleine zollfreie Insel ganz im Nordwesten an der Grenze zu Thailand.

Wir wuenschen euch ganz schoene Feiertage...

Jochen, Annette und Schorsch


Hier noch ein Suchbild aus gegebenem Anlass: find Walter(Jochen, der fuer unsere Tickets anstand)!

Dienstag, 7. April 2009

Cairns - Darwin - Singapur - Melaka


Servus miteinand,

nach nem kurzen Inlandsflug von Cairns nach Darwin, wo ich 5 h in der bloeden
Transferhalle warten musste und nicht raus durfte, ging der Flug nach Singapur weiter. Dort bin ich dann spaet abends auf ne deutsche Reisegruppe gestossen, der ich mich dann spontan angeschlossen habe:-)

Sie haben mir auch ein echtes Koernerbrot und schwarzwaelder Schinken mitgebracht. Zu meiner grossen Ueberraschung hatten sie auch ein Eichhofener im Gepaeck! Hab zum Jochen eigentlich nur im Scherz gemeint, dass er mir ein gscheids Bier mitbringen soll....

Nach nem Tag Sightseeing in Singapur, sind wir gestern nach Melaka (an der Westkueste) weitergefahren. Dort werden wir noch einen Tag bleiben und uns die Altstadt genau anschauen, denn sie gehoert zum Weltkulturerbe, bevor wir dann nach Kuala Lumpur weiterfahren.

Malaisch haben wird uebrigens noch nicht gegessen, aber lecker indisch(Foto) im Stadtteil "Little India" und chinesisch in "Chinatown".


Die Internetverbindung ist hier nicht sehr prickelnd, daher werde ich mich in naechster Zeit eher kurz fassen....

Samstag, 4. April 2009

Great Barrier Reef/Cape Tribulation

Servus,

so mein letzter Blog von Australien steht an:

hab nach 2 ruhigen Tagen in Cairns am Donnertag endlich meinen ersehnten Tauchgang im Great Barrier Reef in Angriff genommen. (Das Reef heisst uebrigens so, weil es in Australien liegt und dort alles "Great" ist - hat uns zumindest der Kapitaen auf dem Schiff erklaert:-)
Genauer gesagt habe ich 6 Tauchgaenge in 2 Tagen gemacht, wobei einer in der Nacht stattfand. Hatte sau viel Glueck bei meiner Partnerwahl (man muss immer zu zweit tauchen), denn die blonde Schwedin war nicht nur sehr huebsch, nett und konnte bestens deutsch, sondern war auch noch Tauchlehrerin auf Urlaub! Hat sich dann aber erst spaeter herausgestellt, denn sie hat sich nur als normaler Taucher ausgegeben um keine Arbeit aufgedrueckt zu bekommen...
Wir haben neben einigen Weissspitzenhaien auch ein paar Schildkroeten gesehen, wobei die in einer Hoehle schlafende in der Nacht echt riesig war. Ansonsten haben wir in der Nacht nicht viel Gesehen, wobei dieser Tauchgang eher einer Disko gleich kam. Wenn ich mich umgedreht habe, habe ich immer 10 leuchtende Taschenlanpen gesehen, denn wir sind alle zusammen in einer Gruppe getaucht. Tagsueber waren wir hingegen immer nur zu zweit und das Riff war deutlich belebter. V.a. die unglaubliche Vielzahl an Korallen in allen nur erdenklichen Farben und Formen war beeindruckend. Natuerlich gabs auch ein paar Nemos, Rochen, etc.
Um 6 Uhr bei Sonnenaufgang zu Schnorcheln war mein persoenliches Highlight, wobei mich ein deutsches Maedchen begleitete, waehrend der Rest auf dem Schiff ("Rum Runner") noch schlief.

Heute bin ich noch auf einen Tagesausflug zum Cape Tribulation gefahren, wobei der natuerlich nicht mit den vorhergehenden 2 Tagen zu vergleichen war. Ein paar Krokodile haben wir gesehen und sonst relative viel unbelebt erscheinenden Regenwald...

Fazit:

Australien war, gerade im Vergleich zu Neuseeland, relativ teuer. Der Kurs steht zwar gut, doch die Preise sind in etwa mit denen bei uns zu vergleichen. Hab mich bei meinen 4 Wochen, die 1 Woche in Vanuatu war eine super Entscheidung, aber fuer das falsche Verkehrsmittel entschieden! Mit dem Bus konnte ich nur an den groesseren und/oder touristischen Orten aussteigen. Mit einem Mietauto ist man da schon wesentlich flexiebler, doch alleine wird die Angelegenheit zu teuer. Es gaebe noch die Moeglichkeit sich ein Auto zu kaufen, fuer diesen kurzen Zeitraum schien mir das doch zu riskant, da evtl. Reperaturen anstehen koennten oder der Verkauf am Ende aus Zeitgruenden in die Hose gehen kann ... (hab in Cairns einige getroffen, die seit Wochen versuchen ihr Auto los zu werden, doch ohne Erfolg!).
Landschaftlich gibt Australien sicherlich sehr viel her, auch wenn ich nur die Ostkueste gesehen habe, doch die vielen jungen, partysuechtigen Backpackers koennen einem wirklich auf den Sack gehen. Haette eigentlich besser die ruhigere Westkueste machen sollen, doch ich wollte mir umbedingt den Kindeswunsch erfuellen und im Great Barrier Reef zu tauchen. Das habe ich mir auch fuer den Schluss aufgehoben, ganz nach dem Motto "das Beste ..." , was sich absolut gelohnt hat und fuer ein versoehnlichen Abschluss gesorgt hat. Schade, dass ich so wenige wirkliche Aussies kennen gelernt habe, wie z.B. in dem kleinen Nest Ayr, die dann echt sehr nett sein koennen, im Gegensatz zu den meisten vom Tourismus beeinflussten Einwohnern!

Morgen gehts dann weiter mit der Flieger nach Singapur... und um mit dem Worten unseres heutigen Tourguides zu enden, der dem Crocodile Hunter zum verwechseln aehnlich war, und diese ungefaehr alle 10 Min verwendet hat:
"No worries, let's do it"